Titel

Unsere diesjährige Reise wird uns auf die Insel der Schönheit führen. Korsika - Ile de Beauté, ist die viertgrösste Mittelmeerinsel nach Sizilien, Sardinien und Zypern.
Eine Woche lang, werden wir mit unserem Cabrio die Insel befahren, wir werden die schönsten Strände und Buchten besuchen, über wunderbare Strassen inmitten der Berglandschaft cruisen und auf den Spuren der Kindheit wandeln...
Vor 42 Jahren war ich schon einmal dort. Mal sehen wie sich die Insel verändert hat...

Mittwoch, 20. Mai 2015

Bonifacio

Bonifacio, dieser einzigartige Ort an der südlichsten Spitze Korsikas, wird heute unser Tagesziel sein. Vorher wollen wir aber noch ein Stück in den Norden.

Nach dem Frühstück verabschieden wir uns von Sartène, und fahren schnurstracks zur D69 welche uns in die Berge bringen wird. Aber nicht ohne vorher noch unser 80er Jahre Hotel zu fotografieren, vom Gegenhang aus. Das Hotel des Roches, bitte sehr:


Die D69, Richtung Cargiaca, ist wunderbar in Wälder und Hügeln eingebettet, kein Verkehr, die Strasse durchaus normal zu fahren, auch mit einem Sportfahrwerk. Hin und wieder bleiben wir stehen um die Natur aufzusaugen. Hier ein paar Eindrücke:





Cargiaca liegt phantastisch. Mitten im Grün. Allerdings ist hier wirklich weit und breit nichts... nichts ausser Wald...


Einige Häuser verfallen aber schon leicht, hier hilft kein kurzes Zimmer ausmalen mehr:



Hier noch ein typisch korsisches Ortsschild. Der obere Name auf französisch, der untere ist korsisch. Nun, die Korsen zählen sich in erster Linie als Korsen, nicht als Franzosen. Somit wird der französische Namen einfach überpinselt. 


Manchmal, so meine Vermutung, rächen sich die Franzosen an rein korsischen Ortstafeln. Oder manch Korse nutzt sie als Zielscheibe für Schussübungen. :-)


Die D69 wird aber auch von Schweinen bewohnt. Diese wild umher laufenden Tiere findet man hier alle paar Kilometer. Teilweise schlafen sie am Strassenrand in kleinen Gruben oder laufen wild auf der D69 herum. Also, auch hier heisst es aufpassen, hinter jeder Kurve könnte ein Schwein stehen :-)




Was uns immer mehr auffällt sind die teils riesengrossen Grabstätten. Meistens kurz ausserhalb der Dörfer, entweder viele aneinander, oder einzeln stehende.



Wir fahren die D69 bis Zicavo und dann via D757A, D757 und D83 bis Santa Maria Siche, wo wir einen kurzen Mittagshalt einlegen. Die Temperatur steigt wieder leicht an, die Sonne lacht uns entgegen. Zeitweise war es jetzt schon kühl. 
Nach der Mittagspause fahren wir die D196 Richtung Süden, die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt wieder über 70km/h. Der Verkehr wird mehr, einige Korsen versuchen mich auf ein Rennen einzuladen. Die korsischen KFZ Kennzeichen erkennt man übrigens an 2A für Département Corse-du-Sud und 2B für Département Haute-Corse. Was die Jungs teilweise aus ihren völlig zerbeulten Renaults, Citroen oder Peugeots rausholen ist nicht zu verachten. Aber es gibt nach dem Kurzrennen immer ein freundliches Daumen hoch.. oder währenddessen eine Warnung bezüglich Radar :-)

Hin und wieder müssen wir tanken gehen. Einerseits wir, Cola oder einen Espresso anderseits der Shelby Superbenzin. Soviel wie diese Tage hat der V8 noch nie gesoffen. Unter 16 Liter je 100km komme ich selten. Und wenn wir schon Halt machen, dann gibts eine kurzes Wohlfühlpaket für unseren zuverlässigen Mustang...:


Der Weg führt uns zügig weiter, auf einer Anhöhe bei Roccapina machen wir kurz Halt um zu fotografieren. Genauer gesagt wollen wir den Löwen von Roccapina festhalten, eine riesige Felsformation in Form eines liegenden Löwen.

Der Legende nach gibt es mehrere Versionen der Sage, aber grundsätzlich geht es um einen mächtigen Lehnsherren bzw. Adeligen, welcher sich in ein junges Mädchen eines der anliegenden Dörfer verliebt hat. Diese Liebe wurde aber nicht erwidert, so versuchte er sie mit Gewalt zu nehmen. Das Mädchen aber widersetzte sich, stiess ihn zurück mit den Worten: "Dein Herz ist aus Stein, so wie ein Löwe aus Stein, sollst Du für immer sein." Und voilà, hier ist er:


Die restlichen 30 Kilometer lassen wir rasch hinter uns. Bevor wir aber zu unserem Hotel kommen, das Hotel Santateresa, müssen wir noch eine Challenge durch das enge Dorf meistern. Busse und Lastwagen... mehr brauche ich nicht zu sagen, oder?? 

Unser Hotel liegt im südlichsten Teil Bonifacio's auf einem Hügel. Hier geht ein recht rassiger Wind, dazu nur 18°C, man hat das Gefühl von unter 10°. Mein Gott ist das kalt...
Aber die Aussicht von unserem Zimmer, wärmt uns wieder... 



Zuviel versprochen??

Nach einem ausgiebigen und schweineteuren Abendessen, eines abenteuerlichen Spaziergang zum Hotel (wir sind fast davon geflogen, der Wind wird immer stärker) haben wir uns den Schlaf verdient. 
Morgen werden wir auf den Spuren meiner Kindheit wandeln, ich möchte unbedingt wissen, wie es in Santa Giulia aussieht.. vor knapp 42 Jahren war ich schon mal da, so vermute ich. Keiner kann sich mehr so genau erinnern. Mal sehen ob es "klick" macht..

Bis morgen, gute Nacht.

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